Ausstieg – Von der Karrierefrau zur Freilerner-Mama

Naja, als Karrierefrau habe ich mich nie gesehen. Mir war Partnerschaft und Familie immer wichtiger. Es könnte aber sein, dass das nach außen hin manchmal nicht so sichtbar war. Immerhin ging ich sehr in meinem Job auf. Ich konnte meinem Bedürfnis, ständig etwas Neues zu lernen, Analysen und Strategien zu entwickeln sowie Andere daran teilhaben zu lassen, reichlich frönen. Interessanterweise kann ich das aber jetzt auch:-).
In einem anderen Artikel habe ich schon geschrieben, wie sich unser soziales Umfeld durch unser Kind geändert hat.
Dies und vermutlich noch weitere Schwingungen führte dazu, dass wir beschlossen, den Wohnort zu wechseln noch während ich in der Elternzeit war.
Es ergab sich aber noch nichts, das uns familiär, finanziell und ortsmäßig zugesagt hätte.
Also begann ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber in Teilzeit zu arbeiten. Man hatte mir eine Stelle als Abteilungsleiterin in der Nachbarabteilung angeboten, die sogar einen Karrieresprung bedeutete. Inzwischen war ich aber schon viel zu weit weg davon, mich über Karriere zu definieren. Ich fand meinen inneren Frieden eher in heilsamer Kommunikation und in der Recherche von alternativen Lebens-, Ernährungs- und Sichtweisen. So staunten meine Kollegen wohl nicht schlecht, als sie mich nun tiefenentspannt, gelassen und mit völlig neuem Weltbild und Ansichten wiedersahen. Vor der Elternzeit war ich ständig gehetzt, perfektionistisch, intolerant den Fehlern und Launen anderer gegenüber aber dennoch effizient und erfolgreich. Ich war stolz darauf gewesen, fragte mich aber ständig, wofür und für wen ich das wirklich tat.
Jetzt, nach 2,5 Jahren erkannte man mich wohl gar nicht so richtig wieder. Ich hatte einen tiefgreifenden Entwicklungsprozess durchgemacht – nicht nur durch unser Kind, sondern auch durch die Recherche nach alternativen Heilmethoden für meinen Mann. Manche wussten gar nicht, mit meiner Veränderung umzugehen. Sie suchten vermutlich weiter nach meinen Fehlern und testeten mich ;-).
Ich stellte fest, dass, in einem großen Betrieb mit ungefähr 100 Mitarbeitern und täglich bis zu 600 Kunden meine Energie nach nur 5 (früher nach 10 Stunden!) ziemlich aufgebraucht war. Ohne Pause arbeitete ich durch, wollte so viel wie möglich in dieser kurzen Zeit schaffen und nahm mir auch nur wenig Zeit für Gespräche mit meinen Kollegen. Alle waren (und sind es dort wohl heute noch), gehetzt und getrieben davon, ihr Tagesgeschäft zu bewältigen.
Die Eingewöhnungszeit unseres Sohnes im Kindergarten hatte sehr gut geklappt. Schließlich war er 2,5 Jahre alt und ein Sonnenschein, der sich sehr gut artikulieren konnte. Innerhalb von 3 Tagen ging er in seinen Gruppenraum zu seiner neuen Bezugsperson, die sich wirklich sehr um ihn bemüht hatte. Wenn ich ihn abgeholt hatte, spürte ich aber, dass er nun immer mehr Ruhe brauchte und die Eindrücke verarbeitete.  Ich wusste ja nie, WELCHE Eindrücke es waren oder wie er seine Erfahrungen interpretiert und bewertet hat. Die Schmusephasen verlängerten sich wieder.
Wir versuchten den gleichen Weg wie so viele andere Familien. Den Balance-Akt zwischen Kindergarten, Arbeit und Familie. Wenn ich nach meinen intensiven Teilzeit-Arbeitsstunden zum Kindergarten hetzte, hatte man unseren Sohn oft schon aus seinem Mittagsschlaf geweckt. Ich spürte und spüre ein großes Unbehagen, den natürlichen Ruhe- und Nahrungsrhythmus unseres Kindes zu regulieren. Mehrfach bat ich die Erzieherinnen, ihn doch schlafen zu lassen. Darum durfte ich mich dann in den Schlafraum zu ihm setzen, während die Erzieherin dann ihren Feierabend einläutete. Aber dadurch, dass auch andere Kinder in dem Raum geweckt wurden, wurde oft genug unser Kind vorzeitig wach.
Nun hatte ich jedoch am Nachmittag eigentlich selbst ein Ruhebedürfnis. Diesem konnte ich aber nicht nachgehen, weil mein Kind mich vermisst hatte und gleichzeitig oft unausgeglichen war. So viele Eindrücke, zu wenig Schlaf, andere Speisen als daheim – voller Getreide und Zucker  – veränderten es immer mehr. Ich hatte große Mühe, die Verbindung zu ihm aufrecht zu erhalten und zu fühlen, welche Bedürfnisse hinter so manchem „auffälligen“ Verhalten steckten.
Die Sache mit der Regulierung des Schlafes passte auch nicht am Morgen.Wenn meine Arbeitszeit und der Kindergartenbeginn zeitlich festgelegt sind, legt das irgendwie auch unsere Ins-Bett-Geh-Zeit fest.
Ich habe mich gegen diese Fremdbestimmung innerlich sehr gewehrt und wollte auch unseren Sohn nicht wecken müssen. Ich wollte keine morgendliche Hektik, geschweige denn Disharmonie um das Anziehen und Losfahren um pünktlich zu sein! Dennoch passierte es immer öfter, dass meine alte Programmierung auf das unbedingte Pünktlichsein durchbrach. Einmal war ich so genervt, dass ich eine dicke Schramme in unser Auto fuhr! Jetzt spiegelte nicht nur mein Kind meinen emotionalen Zustand, sondern auch noch unser Auto…
Ich kam in dieser Zeit nie zu mir selbst! Meine Gelassenheit war in Gefahr. Wir hielten es einige Monate aus. Alles verschlimmerte sich, als die Bezugsperson unseres Sohnes im Kindergarten in Kur ging. Die übrig gebliebenen Erzieherinnen waren weiterhin um ihn bemüht, mussten aber immerhin eine fehlende Kollegin ausgleichen. Unser Sohn sagte mir am Morgen immer häufiger, dass er lieber zuhause bleiben möchte.
Jetzt war ich dran, zu erklären, dass ich aber gern arbeiten gehen möchte. Das Wort müssen vermied ich ja bewusst schon lange. Aber irgendwie konnte ich das ganze System immer schlechter verstehen oder erklären. Es waren ja alles unsere Entscheidungen gewesen. Dass ich wieder arbeiten gehen sollte, dass er in den Kindergarten gehen sollte. Niemand hatte uns gezwungen.
In dieser Phase kam der Film „Alphabet – Angst oder Liebe“ zu uns. Im November 2014, unser Sohn war noch nicht einmal drei Jahre alt, saßen mein Mann und ich also abends vor dem Bildschirm. Als der Film zu Ende war, hatten wir Tränen in den Augen. Wir erkannten uns selbst unter ganz neuen Blickwinkeln wieder und hatten noch größeren Respekt vor dem Genie und der Kreativität unseres Kindes. Wir wollten nicht, dass seine Seele in der Schule zerstört wird.
Sofort begannen wir die Recherche nach alternativen Schulen in unserer Umgebung. Waldorf oder Montessori – so dachten wir. Dann entdeckten wir die Schulfrei-Community und ich ging zu meinem ersten Freilerner-Treffen.
Ich war so begeistert von den Menschen, den Kindern und Jugendlichen, die ohne Schule lebten. Solch coole Wesen, selbstbewusst und mit sich im Reinen!
Das Universum hatte wohl nur auf uns gewartet.
Es dauerte genau sechs Monate, in denen mein Mann eine Versetzung innerhalb seiner Firma organisierte. Wir fanden Mieter für unsere Eigentumswohnung und gleichzeitig ein wunderbares Häuschen in Frankreich an der Grenze zum neuen Arbeitsplatz meines Mannes. Nun leben wir seit einem Jahr idyllisch in der Natur, frei von Fremdbestimmung und können unseren Sohn frei lernen lassen.

Juli 2016

 

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Flucht in den Konsum – warum wir kaufen.

 

„Die Flucht in den Konsum“ – so konstatiert Gerald Hüther im Film „Alphabet – Angst oder Liebe“ von Erwin Wagenhofer. http://www.alphabet-film.com/

Er meint damit, dass die meisten von uns in dieser Gesellschaft für den eigenen Lebensunterhalt sehr hart arbeiten. Die Arbeitskraft wird Firmen und sogenannten ARBEITGEBERN zur Verfügung gestellt – gegen Geld. Von diesem kauft man sich dann Dinge, die zwar einerseits das Leben ermöglichen, aber andererseits auch, die das Arbeiten ermöglichen. Oft brauchen wir aber auch mehr Geld, um uns auszugleichen, zu belohnen, weil ja die Arbeit so anstrengend ist.

Halten wir fest:  Viele Dinge tun, kaufen und „verbrauchen“ wir, WEIL wir arbeiten.  Dann, um die einfachsten Dinge im Leben zu haben.

Aber wir konsumieren eben noch viel mehr darüber hinaus. Dabei auch oft verantwortungslos – ohne Gedanken an die Art der Herstellung, die Arbeitsbedingungen, Verpackung und den Transport zu uns.

Außerdem könnte man auch eine Menge Ressourcen (Geld, Zeit, Wasser, Verpackungsmüll, Strom , usw.) sparen, wenn man z.B. ich nicht täglich zu einer Arbeit ginge. Denn dann könnte man in größeren Abständen

  • neue Kleidung kaufen
  • Haare waschen
  • Wäsche waschen
  • Auto voll tanken (Überhaupt zwei Autos pro Familie zu haben, damit jeder damit zur Arbeit fahren  kann.)

Was mache ich denn nun mit dieser Erkenntnis? Kann man sich so betätigen, dass sein Tun nicht nur verantwortungsbewusst ist, sondern auch ein unmittelbar gutes Gefühl auslöst, weil es einen direkten Einfluss auf die Familie und sich hat. Ohne Umwege über Geld und Einkaufen.

Grübel…

Selbstgemachte Kräutertinkturen aus der Natur

Tinktur eingießen

Echt, wie einfach, gesund und günstig! Ich meine, dass das echt jeder machen kann…

Aber halt, in meinem ganzen Umfeld bin ich die Einzige. Früher habe ich noch nicht mal was von Heil- und Wildkräutern und Tinkturen gewusst!
Inzwischen bin ich auf der Erkenntnisstraße hier angekommen.
Wir haben unseren ersten Frühling in Frankreich – in unserem neuen Heim – verbracht. Es ist der reine Wahnsinn, wieviele unterschiedliche Wildkräuter ich in den letzten Monaten kennenlernen durfte. Dazu habe ich mir diverse Youtube-Videos angeschaut. Zwei davon findest Du ganz unten und wenn Du magst, kannst Du ja an dieser Stelle selbst weiterrecherchieren.
Hier auf unserem Gelände ging es auf jeden Fall richtig ab. Löwenzahn, Ackerschachtelhalm, Schafgarbe, Klee und Brennessel waren die essbaren Kräuter, die ich schon kannte. Aber dann kamen Vogelmiere, Gundermann (Gundelrebe), Oregano, Storchenschnabel, Knoblauchsrauke, Johanneskraut, Breitwegerich, Spitzwegerich, Sauerklee und noch mehr. Ich fragte jeden, der uns besuchte, ob er dieses oder jenes Kraut kennt. Dabei verließ ich mich darauf, dass ich immer genau zum richtigen Zeitpunkt auch das Kraut entdeckte, was gerade für meine Familie und mich wichtig war.
Es kommen all diese Wunderkräuter in unseren täglichen grünen Smoothie und ich bin begeistert von der wunderbaren und belebenden Wirkung.
Dann erfuhr ich von der Möglichkeit, die Heilwirkung in Tinkturen zu konservieren und auch für winterliche Monate verfügbar zu machen. Also gab ich im Internet die Suchbegriffe wie zum Beispiel: „Gundermann Tinktur“ ein. Und das machte ich nach und nach mit jedem Kraut, dass gerade aktuell wuchs und mir in den Blick fiel. Nach Wolf-Dieter Storl bekommt immer dann eine Pflanze meine Aufmerksamkeit, wenn ich deren Bedarf habe. „Der Garten spricht mit mir.“ Das war schon manchmal verblüffend. Zum Beispiel wuchs die ganze Zeit schon der Breitwegerich auf der großen Wiese. Aber ich nahm ihn kaum wahr. Eines Tages sah ich NUR NOCH Breitwegerich dort und schon hatte die Pflanze meine volle Aufmerksamkeit. Sofort setzte ich eine Tinktur an.
Es ist wirklich so einfach. Man nehme ein Glas mit Schraubdeckel (Honigglas, Joghurtglas, Einweckglas) und fülle es mit den Pflanzenteilen, die man möchte oder braucht. Das können Wurzel, Blätter und oder Blüten sein. Zuvor mache ich mich jedes Mal im Internet schlau und entscheide dann nach persönlichem Bauchgefühl. Es soll ja eine Heilwirkung für meine Familie und mich haben – für dieses morphogenetische Feld.
Dann übergieße ich hochprozentigen Alkohol oder Bio-Apfelessig. Letztere Variante mag ich im Moment lieber, weil ich unserem Kind keinen Alkohol zumuten möchte – auch nicht in minimalen Tinktur-Dosen. Außerdem ist der Apfelessig selbst ja schon heilkräftig und geschmacklich fein.
Alle Pflanzenteile müssen in der Flüssigkeit verschwinden, bevor der Deckel zugeschraubt wird und ein kleines Etikett drauf kommt. Hier schreibe ich das Kraut, Apfelessig und das Sammeldatum auf – gern auch noch den Sammelort.
Dieses Glas kann nun im kühlen, dunklen Bereich für 4-8 Wochen vor sich hin reifen. In dieser Zeit gibt die Pflanze ihre Heilwirkung in den Apfelessig hinein. Danach seihe ich die Kräuter ab und habe eine fertige Kräutertinktur. Nun kann ich sie tropfenweise bis teelöffelweise in ein Glas Wasser oder in den Salat geben und ohne Medikamente heilen.

 

 

Marlon von http://www.rawfuture.de

Silke Leopold

 

Wie sich durch unser Kind unser soziales Umfeld fast komplett geändert hat

Naja, eigentlich könnte ich hier anfangen, ein ganzes Buch zu schreiben. Kinder spiegeln ihre Eltern.  Mir ist also klar, dass unser Sohn (4,5 Jahre alt) nicht nur sein eigenes Seelenleben mitgebracht hat, sondern auch ungefiltert aufnimmt, was Mama und Papa unbewusst aussenden. Ist er ein Sonnenschein – fein, alle wollen mehr davon!

Weint oder schreit er gar sehr laut, urteilen Mitmenschen, er müsste erzogen werden. Dabei zeigt er nur, dass hier eine Dissonanz der Schwingungen vorliegt und wir schauen dürfen, wo sie her kommt. Besser noch, wie sie wieder ins Gleichgewicht kommt.

 

Wir hatten uns schon vor der Geburt entschieden, unserem Sohn die Ruhe und Zeit zu geben, die er braucht, um auf dieser Welt anzukommen. Die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984) hat uns sehr inspiriert. Wir kauften ihre Bücher und sahen Dokumentationen auf Youtube an.  Niemand in unserem alten Bekannten- und Freundeskreis hatte je von ihr gehört.  Wenn wir uns mit Freunden treffen wollten, baten wir sie, lieber zu uns zu kommen, anstatt selbst ständig irgendwohin zu fahren. Unser Baby musste erstmal mit allem klar kommen: Helligkeit, Schwerkraft, Lautstärke, Räume, Abhängigkeit in der Versorgung …

Wir wollten die Eltern-Kind-Bindung haben und formulieren unseren Wunsch genau so! Diese Bindung sollte gestärkt werden indem der Kleine unseren Herzschlag spürt, unsere Stimmen hört, unsere Gerüche aufnimmt. Wir gaben unser Baby bei Treffen nicht reihum in andere Arme, weil wir glaubten, dass es überreizt werden würde.

Wir waren die Ersten, die plötzlich kindzentriert lebten und es auch begeistert und überzeugt erklärten. Das widersprach so ziemlich allen klassischen Erziehungsmodellen und Glaubenssätzen. Man äußerte sogar die Befürchtung, dass unser Kind ein Weichling werden würde!

So kam es, dass zumindest die, die selbst Kinder hatten, sich tatsächlich kritisiert fühlten.  Wir hatten gehofft und erwartet, dass sie das verstehen würden – so wie wir es verstanden ;-). Es ergab sich, dass sich nach und nach immer mehr „Freunde“ zurückzogen. Wer vorher noch unsere Gesellschaft suchte, hatte plötzlich keine Zeit mehr und traf sich lieber mit Anderen. Zuerst waren wir verletzt, wir verstanden es nicht.

Später erkannten wir, dass die Schwingungen nicht mehr zusammenpassten. Akzeptanz und Toleranz funktionieren nur dann, wenn ich selbst mit dem einverstanden bin, was ich tue – wer ich bin. Toleranz kommt vom lateinischen Wort „tolerare“ und es heißt „tragen“. Wenn ich also stark genug bin, etwas zu tragen oder zu ertragen, kann ich mit den Menschen und der Situation umgehen.

Das gilt für uns genauso wie für unser Umfeld. Wir reflektieren immer wieder, was wir tun, wie wir mit unserem Kind und mit unseren Mitmenschen umgehen. Auch da gibt es Zeiten, in denen wir uns zurückziehen und die Kräfte für neue Toleranz sammeln.

Seit wir dank Quantenphysik verinnerlicht haben, wie sich unverstandene Seelen schmerzhaft äußern und verhalten, fühlen wir uns nicht mehr persönlich angegriffen. Wir können akzeptieren, dass jeder auf seinem Weg ist und wir manchmal unterschiedliche Geschwindigkeiten auf der Erkenntnisstraße haben.

Es war ein Gefühl der Erleichterung, Kontakte schrittweise freizugeben. Eine Entscheidung getroffen zu haben und sich gut dabei zu fühlen, war unser Mantra.  Einfach, weil jetzt keine gemeinsame Lebensphase ist. Wer weiß, vielleicht begegnen wir uns wieder und dann schauen wir, wie es uns ergangen ist und wie es uns geht.

Manchmal denke ich an diese Menschen oder träume von ihnen – friedvoll. Wir sind offensichtlich alle miteinander verbunden.

Wir haben neue Freunde und Bekannte gefunden. Wir begegnen einander ganz ohne Erwartungen und jedes Mal mit Neugier. Jedes Treffen bringt uns weiter. 

 

 

Nutzt die aktuelle Sommerhitze – trocknet Knäcke in der Sonne!

Einkornbrötchen oder rohköstliches Knäcke

Manchmal mögen wir auch noch das “gute, alte Gefühl” von Brot. Es ist immerhin mit jahrzehntelanger Tradition und Emotion verbunden. Als halbwegs gesunde Alternative zu den Bäckerwaren stellen wir Knäcke und Brötchen aus gekeimtem Bio-Einkorn her.  Es stellt aber nicht unsere Grundnahrung dar, weil Getreide einfach grundsätzlich weniger Nährstoffe enthält als Gemüse, Obst und Wildkräuter.

Einen Mixer zu haben, ist sehr von Vorteil. Wir haben schon seit vielen Jahren den Thermomix.

Abends spüle ich eine halbe Schüssel voll Einkorn mit gefiltertem Wasser, bevor ich es über Nacht einweichen lasse. Am nächsten Morgen gieße ich das Wasser ab und spüle wieder. Das Getreide kann ich auch noch mehrere Tage (zwei, drei oder vier) täglich zwei bis dreimal mit sauberem Wasser spülen, so dass es anfängt zu keimen. Hierbei wird die Phytinsäure abgebaut und das Getreide wird noch bekömmlicher, die Zahl der verfügbaren Nährstoffe potenziert sich enorm.

Dann kann ich diese weichen Keimlinge pürieren. Dieser Getreidebrei ist übrigens schon so verzehrbar – für Rohköstler zum Beispiel gut geeignet. Das bedeutet auch, dass es in Ordnung ist, wenn Brötchen und Knäcke mal nicht komplett durchgebacken sind.

Mit etwas Meersalz, einer geraspelter Süßkartoffel und einem großen Schuß gutem Öl (Leinsamen, Raps, Mandelöl, was das Herz begehrt) zu einem Teig verrühren.

Manchmal wird dieser Teig schön dick und zäh, dass man auch mal kleine Brötchen formen kann. Die kann man dann bei hohen Temperaturen backen. Inzwischen finde ich es aber fast zu schade, die guten Nährstoffe zu verbrennen…

Aus diesem Grund habe ich unsere Knäcke „erfunden“. Streiche den Teig dann einfach auf ein Backblech mit Backpapier. (Ich habe wiederverwendbares Backpapier für einen Dörrautomaten besorgt.) Bei dieser Menge ergibt es so 3-6 Backbleche, je nachdem, wie hauchdünn ich verteile.

Knäcke sollten vorher oder noch in weichem Zustand in Stückchen geschnitten werden.

Zum Trocknen entweder nach draußen in die Sonnenhitze stellen oder den Backofen auf maximal 42 Grad Celsius einstellen. Dieser Prozess dauert dann aber auch einige Stunden, weswegen ich den Aufwand auch nur alle paar Wochen betreibe.

Guten Appetit!

Und was ist jetzt gesund für uns?

Welche Eltern kennen es nicht? Da fragen wir unsere lieben Kleinen, was sie auf ihre Brotscheibe haben möchten und am Ende essen sie doch nur den Belag und mögen das Brot gar nicht essen.

Auch ich habe vor nicht allzu langer Zeit noch darauf bestanden, dass das Brot mitgegessen werden muss.

Dank langer Recherche im Internet unter anderem hier:

http://www.paleo360.de

http://www.urgeschmack.de

stehen herkömmliche Bäckerwaren jetzt gar nicht mehr auf unserer Einkaufsliste. Und mein Aha-Effekt: Babys und Kleinkinder wissen instinktiv, was ihrem Körper gut tut. Sie suchen sich vorurteilsfrei aus (wenn man sie denn lässt!), was sie gerade brauchen. Welche Farbe, welchen Geschmack und welche Inhaltsstoffe.

Einhergehend mit der bewussten Ernährung, hat sich unser Einkaufsverhalten sehr geändert. In einem Supermarkt – selbst in einem Bioladen, kaufen wir keine Fertigprodukte mehr, achten auf die Verpackung. Ich weigere mich, in Plastik verpackte „Biobananen“ zu kaufen.

Und plötzlich ist mein Einkaufswagen im Vergleich zu anderen ziemlich leer und frei von Verpackung. Es ist auch spannend, zu sehen, was andere (und wir ja früher auch) für einen  gesunden Einkaufskorb halten. Brot, Butter, Zucker, Dosenobst, Dosengemüse, verpackte Wurst…

Die einzige verarbeitete Wurst, die ich – wenn auch immer seltener – noch kaufe, kommt mit Meersalz und natürlichen Gewürzen daher und bin dankbar für den Bioladen um die Ecke! Besser ist da schon der Bratenaufschnitt vom Bio-Metzger als „Wurst“. Der Käse ist von der Ziege und entsteht auf einem Biohof nicht weit von hier.

Klar, beides ist salzig – und das menschliche Gehirn kennt kein „Stopp“ bei Salz und Zucker. Wir brauchen Salziges und Süßes. Aber eben nicht das hochmaschinell hergestellte und von allen wertvollen Inhaltsstoffen befreite aus der Industrie.

Unser Essen soll nicht einfach nur schmecken. Es soll Nahrung sein und Nährstoffe enthalten. Denn unsere Zellen wachsen und erneuern sich nur dank der Zutaten, die in dem enthalten sind, was wir unserem Körper zuführen:

  • Bewusst ausgesuchte Zutaten. Möglichst der Jahreszeit entsprechend, aus der Region – höchstens aus Europa. Gaaaaanz selten mal woanders her.
  • Bio – auch ohne Siegel, weil vom Marktstand meines Vertrauens auf dem Wochenmarkt.
  • Bevorzugt paleo-tauglich, rohköstlich, vegetarisch, vegan
  • Voller Nährstoffe, Mineralien, Vitamine, Enzyme, Proteine, u.v.m.
  • Ohne herkömmliche Backwaren. Ohne fertige Industrielebensmittel. Ohne Industriezucker. Ohne Kuh-Produkte. Einfach, weil wir nicht mehr daran glauben, dass diese Dinge gut und gesund für uns sind.

Vieles wird noch erhitzt, gekocht, gebacken oder gebraten. Immer mehr integriere ich jetzt auch Rohköstliches.

Wir trinken gern morgens grüne Smoothies und essen viel Obst und rohes Gemüse. Kerne, Körner, Samen und Nüsse kann man so essen oder mit Trockenfrüchten kleinmahlen und dann zu kleinen Energie-Kügelchen formen.

Neu dazu gelernt habe ich jetzt, dass man den Diskomfort bei der Verdauung vermeiden kann, wenn man eine gewisse Reihenfolge und Kombination der Lebensmittel einhält: http://www.rawexotic.com/wie-du-mit-wenig-auswahl-wunder-bewirken-kannst/

Viel Spaß beim Ausprobieren!

Unser Besuch auf dem Ziegenhof

Danke, André Stern für diesen Vortrag und das Buch: „Und ich war nie in der Schule“. Jetzt handeln wir noch viel selbstbewusster und natürlicher. Es ist uns auch nicht (mehr) unangenehm, wenn unser Sohn die Welt – in diesem Fall – den Ziegenhof – erkunden möchte.
Wir lassen ihn und geben ihm die Zeit, die er braucht, um dies ausgiebig zu tun.
Das bedeutet, Geduld zu haben, bis er eine Buchseite von alleine umblättert, oder im Zoo am liebsten nur bei einem Gehege bleiben möchte. Wir drängeln nicht, um weiter zu gehen. Auch freuen wir uns, wenn er die Menschen, die vorbeigehen oder dort arbeiten, anspricht. Er wird warmherzig und respektvoll behandelt und wir freuen uns darüber.
Neulich war es wieder soweit. Wir hatten Lust auf Käse und einen kleinen Frühlingsausflug mit den ersten Sonnenstrahlen. Ein Besuch auf dem Ziegenhof ist für unseren Süßen das Größte und so fuhren wir los.

Zuerst gingen wir in den kleinen Verkaufsladen. Die Ziegenbäuerin lies uns an ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz teilhaben. Wir lernten wieder ein bisschen mehr über den Käse. Zum Beispiel gibt es im Winter ja neue Ziegenbabys, die wir uns auch später im Stall anschauen und sogar streicheln durften! Weil diese die Muttermilch benötigen, gibt es in der Zeit keinen frischen Käse.

Macht aber nichts, der Käse kann ja soooo lange reifen! Er braucht mindestens 4-5 Wochen. Je länger er reift, umso fester und würziger wird er. Wir durften einen 9-Jahre-alten Bioziegenkäse probieren! Überhaupt darf man dort vor Ort sowieso erst mal probieren, bevor man kauft.

Wenn da ein Haltbarkeitsdatum drauf steht, dann nur, weil die EU das vorschreibt. Aber im Grunde ist solch ein Käse ewig haltbar.

Auch lernten wir, dass die Kräuter (z.B. Bochshornklee oder Brennessel) im Käse vorher ca. 2-3 Stunden abgekocht werden müssen, da sie ansonsten den Käse verderben würden. Also ist das allenfalls was für den Geschmack, aber nicht so für die Nährstoffe.

Naja, dass Ziegenkäse frei von Laktose ist, wussten wir schon.

Auf jenem Bauernhof leben auch Schweine – riesengroße Muttersäue haben wir gesehen! Und die grunzen so toll!

Der Hofhund lies sich von uns streicheln, so friedlich war er.

Dann kam noch der Bauer mit dem Traktor angefahren, Gülle von einem Lager zum nächsten bringen. Er fragte sofort, ob unser Sohn mal mitfahren möchte.

Alles in Allem war es mal wieder ein gelungener Ausflug für die ganze Familie, den wir gern bald wiederholen.

 

März 2015

 

„Alphabet – Angst oder Liebe“

Dieser Film hat es in sich. Erwin Wagenhofer hat ihn 2013 gemacht und ein Jahr später wurde er auch uns von Freunden empfohlen.

Wir waren und sind sehr betroffen. Unser Kind geht noch in den Kindergarten. Die Entscheidung, ob und auf welche Schule er gehen soll, treffen wir lieber jetzt schon und bereiten uns gründlich vor.

http://alphabet-film.com/

Hier ist der Amazon-Link zur DVD.

Die Reportage, Dokumentation, wie auch immer man das nennen möchte, konnten wir bei Amazon-Prime anschauen, bevor wir sie uns auf DVD gekauft haben.

Als wir sie dann ganz vielen Freunden und Bekannten empfehlen wollten, war sie dort offline gesetzt. Angeblich irgendwelche Urheberrechte… Wer es glaubt…