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Süße Haferplätzchen * zuckerfrei * glutenfrei * vegan

Vor einigen Monaten entdeckte ich das Buch „Für immer zuckerfrei – schlank, gesund und glücklich“ von Anastasia Zampounidis. (* Affiliate-Link zu Amazon öffnet sich in einem neuen Fenster).

Neben den positiven Aspekten auf körperlicher Seite fand ich jene auf emotionaler und seelischer Ebene spannend. Das wollte ich auch austesten und begann mit der zuckerfreien Ernährung.
Im Wunsch, auch meine Familie mit gesunder Nahrung zu versorgen, überlege ich immer neu, wie es auch für sie besonders lecker sein kann. Dabei habe ich mir diese Kekse ausgedacht:

Zutatenliste:
150 g Dattelpaste (* Affiliate-Link zu Amazon öffnet sich in einem neuen Fenster)
150 g Hafermilch oder Wasser
350 g Haferflocken oder Buchweizenkörner oder – mehl
200 g Rosinen
50 g Rapsöl
1 TL Salz (Wir nutzen Stein- und Meersalz)

Zunächst verrühre ich die dicke Dattelpaste mit der Flüssigkeit (Hafermilch oder Wasser) zu einem dünnen Brei. Dann werden die restlichen Zutaten hineingemixt. Je nach Konsistenz kann ich noch mehr Flüssigkeit oder Haferflocken hinzugeben. Nun forme ich den Teig zu kleinen Plätzchen – ähnlich, wie Bratlinge. Falls es zu krümelig-klebrig wird, mache ich die Hände nass und dann klappt es besser.

Um Backpapier zu sparen, streue ich Haferflocken auf das Backblech. Dadurch kleben die Plätzchen nicht am Blech und die Haferflocken sind ja sowieso Bestandteil der Süßigkeit.
Der Backofen läuft dann für 15 Minuten bei Ober- und Unterhitze auf 200°Grad-Celcius. Danach schalte ich ihn aus und wende die Plätzchen. So können sie noch einmal 10 Minuten auf der anderen Seite durchgaren.

Es ist mir auch schon gelungen, den Teig abends vorzubereiten und geformt auf das Backblech zu legen. Am nächsten Morgen konnte ich dann den Ofen einschalten und wir hatten feine Frühstückskekse – statt Brot.

Übrigens, die Haferkekse sind nur dann garantiert glutenfrei, wenn die Haferflocken auch als solche ausgewiesen werden. Hier z.B.: * Affiliate-Link zu Amazon öffnet sich im neuen Fenster.

Wenn Ihr das nun probiert habt, wisst Ihr, ob Euch die Kekse süß genug oder gar zu süß sind. Dann variiert den Anteil an Dattelpaste oder Rosinen, wie es Euch beliebt und ich wünsche Euch einen GUTEN APPETIT!

* Wenn Ihr über die Affiliate-Links bei Amazon einkauft, zahlt Ihr den normalen Preis und ich erhalte eine kleine Mini-Provision.

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Rohköstliche Schokotorte

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Ich gebe zu, ich habe mich an den Rezepten, die im Internet herumschwirren, bedient, um meine eigene Variante zu bekommen.
Hier ist sie:

Zutatenliste für einen Tortenring mit ca. 26 cm Durchmesser:

300 g Datteln

170 g Cashewkerne

200 g Haferflocken

50 g Kakaobutter

100 g Kokosöl

1 TL Vanillepulver oder einige Tropfen Vanillearoma

1 EL Apfelessig (Kaum zu glauben, aber man schmeckt ihn nicht heraus. Er unterstützt  den Kakaogeschmack.)

70 g Kakao- oder Carobpulver (oder gemischt im beliebigen Verhältnis)

Wer auf Enzyme und lebendige Nahrung achtet, sollte alle Zutaten in Bio- und Rohkostqualität kaufen. Am liebsten noch im Unverpacktladen in der Nähe einkaufen.

Vorbereitung:

Es ist von Vorteil, wenn man schon einen Tag vorher weiß, dass man diese Torte machen möchte und auch alle Zutaten da hat. Denn, sie wird cremiger, nährstoffreicher und bekömmlicher, wenn die 300 g Datteln und 170 g Cashewkerne jeweils für ca. 8 Stunden in reichlich Wasser eingeweicht werden.

Mit einem Hochleistungsmixer klappt es aber auch mal ausnahmsweise ohne Einweichen ;-). Aber Achtung, nach der Zubereitung soll die Torte noch für 5-8 Stunden im Kühlschrank festwerden. Im Tiefkühlschrank geht es etwas schneller, ca. 1-2 Stunden.
Zunächst stellst Du Dir den Tortenring auf die gewünschte Größe. Hierbei kommt es nicht so sehr auf den Zentimeter an. Wenn der Boden und die Creme mal etwas dicker sind, dann schneidet man eben schmalere Stückchen ab. Unser Tortenring steht direkt schon auf der Glasplatte, die später auch auf dem Tisch stehen darf.

Boden:

200 g Haferflocken

150 g von den jetzt eingeweichten Datteln

20 g Kokosöl

im Mixer zu einer klebrigen Masse pürieren. Diese als Boden mit den Händen auf die Platte drücken. Manch einer kennt diese Prozedur vielleicht noch von der herkömmlichen Variante mit krümeligen Biskuit-Keksen in zerlassener Butter ;-).
Kurz in den Kühlschrank stellen und in dieser Zeit die Schokocreme zubereiten.

Schokocreme:
Das Wasser der Cashewkerne wegschütten und die Kerne gut ausspülen. (Phytinsäure kann weg.) Dann die Cashewkerne im Mixer zu einem Brei pürieren.
Hinzu kommen jetzt die restlichen eingeweichten Datteln. Das süße Wasser erst mal aufbewahren.
Kakao- und Carobpulver dazugeben.

50 g Kakaobutter und 80 g Kokosöl sanft im Wasserbad bei unter 42 Grad Celcius verflüssigen und auch in den Mixer geben.

Vanille und Apfelessig dazu und alles zu einer cremigen Masse verarbeiten. Bei Bedarf noch etwas süßes Dattelwasser schlückchenweise hinzugeben. Was davon übrig bleibt, mische ich mir unter den Tee oder in andere Getränke.

Die zähe Schokocreme sollte zu diesem Zeitpunkt langsam und von alleine auf den Boden fließen. Mit dem Spatel kann man etwas nachhelfen.

Dann kommt die Torte in den Kühlschrank und darf hier für 5 bis 8 Stunden auf den Verzehr warten. Durch den Kokosöl-Anteil wird die Torte schnittfest und Reste sollten deswegen auch bald wieder dorthin zurück. Ein bis zwei Tage danach ist sie auch noch verzehrbereit. Wer es bis dahin nicht geschafft hat, sie aufzuessen, kann sie lieber rechtzeitig einfrieren. Es wäre ja sonst viel zu schade um die guten Zutaten.

Guten Appetit!

Rohköstlicher Frischkäse-Ersatz – Ein Freudenfest für unsere Mikroflora

Vrischkäse aus Sauerkraut

Ich liebe Käse! Die Konsistenz, die Würze, das Salzige … Es fällt mir schwer, zu widerstehen.

Seit wir vor zwei Jahren mit der Umstellung unserer Ernährung begonnen haben, hat sich aber wieder viel bei uns getan.

Am Anfang verzichteten wir einfach nur auf Kuh-Produkte und stiegen auf Bio-Ziegenkäse um. Wir bezogen eine Weile leckere Produkte hier: www.Ziegenkaeserei-sondermann.de. Sie versenden auch, wenn man per E-Mail nachfragt, einige Sorten per Post.

Seit einiger Zeit wissen wir aber  auch, dass Käse ein sehr säurebildendes, essbares Etwas ist. Darum reduzieren wir ganz bewusst den Verzehr.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich in einem kurzen Gespräch mit Gisela Bayer die Inspiration für rohköstlichen Vrischkäse erhielt.

Nimm Sauerkraut oder anderes fermentiertes Gemüse. Wir hatten zum Beispiel ganz viel Zucchini im Sommer in eigener Salzlake fermentieren lassen. Später fanden wir aber die Konsistenz der Zucchinistückchen zu weich und darum eignen sich hervorragend gut als Grundlage für dieses Projekt.

Solch fermentiertes Gemüse enthält eine Vielzahl an gesunden Milchsäurebakterien, die der Mikroflora im Darm zu mehr Ausgleich, Aufbau und Gesundheit verhelfen. Insbesondere bei kranken Menschen oder nach der Einnahme von Antibiotikum.

Würzen kannst Du nach Belieben mit Muskat, Brühpulver, Hefeflocken, Bockshornkleesamen, Pfeffer, Paprika, was Dir einfällt. Beim Salz wäre ich erstmal vorsichtig. Es ist ja durch die Salzlake schon sauer-salzig.

Auch Möhrenraspeln oder Kürbisstückchen passen ganz gut.

Wer es etwas lieblicher mag, tut Mandel- oder Erdnussmus hinzu. Experimentiert einfach mal herum. Falls es doch zu flüssig geworden ist, helfen Flohsamenschalen oder Chiasamen zum Andicken.

Alles zusammen wird püriert und hält sich eine ganze Weile im Kühlschrank als Aufstrich. Bei einer größeren Menge kann ich auch Gläser einfrieren, um auf Nummer sicher zu gehen.

Wir nutzen ihn für unser rohköstliches Einkorn– oder Leinsamenknäcke. Manchmal wird er einfach so gelöffelt oder als Dip für anderes rohes Gemüse wie Möhren genommen.

Hmmmm lecker!

Stand: Februar 2017

SPROSSENSALAT – köstlich, heilsam, medizinisch

sprossensalat

 

Ok, wir sind immer noch auf dem Rohkost-Trip. Neulich sah ich dieses Video von Marlon im Interview mit Patrick Strobach.

Da hat es mich inspiriert und bestärkt, es noch intensiver mit den Sprossen zu versuchen. Gerade jetzt in der beginnenden Winterzeit kommt es mir als eine wunderbare, kostengünstige Alternative zum häufigen Wochenmarkt-Einkauf vor. Ich kann die Samen und Keimlinge in getrocknetem Zustand bevorraten und nach Bedarf zum Leben erwecken.

Unsere Küchen-Fensterbank sieht inzwischen auch ziemlich voll aus mit all den Gläsern voll mit Sonnenblumenkernen, Linsen, Kichererbsen, Mungbohnen, Buchweizen usw…

(Erste Nacht in Filterwasser einweichen lassen, am nächsten Morgen abspülen und dann täglich morgens und abends durchspülen. Je nach Sorte bilden manche Samen schon am 2. Tag die ersten Keime. Je länger man sie wachsen lässt, um so grüner wird es. Aber nach dem 5. oder 6. Tag essen wir sie dann spätestens.)

Wer ohne Fruchtzucker auskommen möchte, lässt Obst weg, andernfalls kann eine kleine Menge saures Obst (Apfel, Kiwi, Erdbeere) mit in den Sprossensalat. Beachte aber:  Zuviel Fruktose durch Obst und besonders Trockenobst kann bei vielen Menschen eine Übersäuerung des Körpers herbeiführen. Bei jahrelanger saurer Ernährung erleiden einige Menschen irgendwann Symptome von Arthritis, Rheuma und Arthrose.

Wir würzen mit Rohkost-Öl, Pfeffer, Salz, Kurkuma, Knoblauch, 1 Messerspitze Boswellia-Pulver (Weihrauch hilft bei Arthritis und Entzündungen).

Hefeflocken auf Melassebasis machen das noch würziger und käsiger.

Und da ich ja auch viele Tinkturen mit Apfelessig angesetzt habe, kommt noch ca. 1 TL bis 1 EL Tinktur nach Wahl oder kinesiologischem Muskeltest hinzu.

Voilà, fertig ist das lebenswärmende Nährstoffpaket zum Frühstück, Mittag oder Abend.

 

Leinsamen Rohkost Knäcke Cracker

Rohköstliche Leinsamenknäcke – süß oder herzhaft

Leute, ich nehme mir die Zeit, um gesundes Essen mit Nährstoffen zu machen. Meine Familie testet immer mit und gibt mir Feedback. Die würzig-scharfe Variante ist hier der Favorit und ersetzt sogar bei unseren Gästen die allabendliche Chipstüte!

Die Zubereitung finde ich ziemlich zeitsparend.

Abends fülle ich ein oder zwei Tassen halb mit Leinsamen und den Rest mit Wasser. Über Nacht quellen die Leinsamen und nehmen das Wasser auf.

Am nächsten Tag kann ich diese Menge im Mixer zu einem dicken, klebrigen Brei pürieren.

Eigentlich kann man dies so schon verarbeiten. Ich verbrauche hier aber noch eingefrorene Mandeltrester, die bei unserer Mandelmilch übrig bleiben. Die werden auch über Nacht aufgetaut.

Als Gewürze funktioniert dann alles, was beliebt. Süßes wie Ahornsirup oder Herzhaftes wie pürierte Reste, die bei der Herstellung unseres natürlichen Antibiotikums abfallen. Pfeffer, Salz, Curry, Brühpulver.

Neulich habe ich sogar mal Wildkräuter hineingetan. Dann werden es tolle „Heilknäcke-Stückchen“ :-).

Diesen dicken Brei streiche ich auf das Backblech und schneide sofort die Portionen. Denn, wenn das Ganze erst mal durchgetrocknet ist, ist an Durchschneiden nicht mehr zu denken!

Wer ein Dörrgerät hat, nutzt das. Alternativ kommt der Backofen bei ca. 40 Grad oder 50 Grad mit offener Tür in Frage. Ja, der Stromverbrauch mag dabei höher sein. Wobei ich gelesen habe, dass er bei Umluft geringer ist als bei Ober-Unterhitze und bei niedrigen Temperaturen auch niedriger als bei hohen Backtemperaturen ist.

An heißen Sommertagen klappt das Trocknen auch draußen in der Sonne wunderbar.

Ausstieg – Von der Karrierefrau zur Freilerner-Mama

Naja, als Karrierefrau habe ich mich nie gesehen. Mir war Partnerschaft und Familie immer wichtiger. Es könnte aber sein, dass das nach außen hin manchmal nicht so sichtbar war. Immerhin ging ich sehr in meinem Job auf. Ich konnte meinem Bedürfnis, ständig etwas Neues zu lernen, Analysen und Strategien zu entwickeln sowie Andere daran teilhaben zu lassen, reichlich frönen. Interessanterweise kann ich das aber jetzt auch:-).
In einem anderen Artikel habe ich schon geschrieben, wie sich unser soziales Umfeld durch unser Kind geändert hat.
Dies und vermutlich noch weitere Schwingungen führte dazu, dass wir beschlossen, den Wohnort zu wechseln noch während ich in der Elternzeit war.
Es ergab sich aber noch nichts, das uns familiär, finanziell und ortsmäßig zugesagt hätte.
Also begann ich bei meinem vorherigen Arbeitgeber in Teilzeit zu arbeiten. Man hatte mir eine Stelle als Abteilungsleiterin in der Nachbarabteilung angeboten, die sogar einen Karrieresprung bedeutete. Inzwischen war ich aber schon viel zu weit weg davon, mich über Karriere zu definieren. Ich fand meinen inneren Frieden eher in heilsamer Kommunikation und in der Recherche von alternativen Lebens-, Ernährungs- und Sichtweisen. So staunten meine Kollegen wohl nicht schlecht, als sie mich nun tiefenentspannt, gelassen und mit völlig neuem Weltbild und Ansichten wiedersahen. Vor der Elternzeit war ich ständig gehetzt, perfektionistisch, intolerant den Fehlern und Launen anderer gegenüber aber dennoch effizient und erfolgreich. Ich war stolz darauf gewesen, fragte mich aber ständig, wofür und für wen ich das wirklich tat.
Jetzt, nach 2,5 Jahren erkannte man mich wohl gar nicht so richtig wieder. Ich hatte einen tiefgreifenden Entwicklungsprozess durchgemacht – nicht nur durch unser Kind, sondern auch durch die Recherche nach alternativen Heilmethoden für meinen Mann. Manche wussten gar nicht, mit meiner Veränderung umzugehen. Sie suchten vermutlich weiter nach meinen Fehlern und testeten mich ;-).
Ich stellte fest, dass, in einem großen Betrieb mit ungefähr 100 Mitarbeitern und täglich bis zu 600 Kunden meine Energie nach nur 5 (früher nach 10 Stunden!) ziemlich aufgebraucht war. Ohne Pause arbeitete ich durch, wollte so viel wie möglich in dieser kurzen Zeit schaffen und nahm mir auch nur wenig Zeit für Gespräche mit meinen Kollegen. Alle waren (und sind es dort wohl heute noch), gehetzt und getrieben davon, ihr Tagesgeschäft zu bewältigen.
Die Eingewöhnungszeit unseres Sohnes im Kindergarten hatte sehr gut geklappt. Schließlich war er 2,5 Jahre alt und ein Sonnenschein, der sich sehr gut artikulieren konnte. Innerhalb von 3 Tagen ging er in seinen Gruppenraum zu seiner neuen Bezugsperson, die sich wirklich sehr um ihn bemüht hatte. Wenn ich ihn abgeholt hatte, spürte ich aber, dass er nun immer mehr Ruhe brauchte und die Eindrücke verarbeitete.  Ich wusste ja nie, WELCHE Eindrücke es waren oder wie er seine Erfahrungen interpretiert und bewertet hat. Die Schmusephasen verlängerten sich wieder.
Wir versuchten den gleichen Weg wie so viele andere Familien. Den Balance-Akt zwischen Kindergarten, Arbeit und Familie. Wenn ich nach meinen intensiven Teilzeit-Arbeitsstunden zum Kindergarten hetzte, hatte man unseren Sohn oft schon aus seinem Mittagsschlaf geweckt. Ich spürte und spüre ein großes Unbehagen, den natürlichen Ruhe- und Nahrungsrhythmus unseres Kindes zu regulieren. Mehrfach bat ich die Erzieherinnen, ihn doch schlafen zu lassen. Darum durfte ich mich dann in den Schlafraum zu ihm setzen, während die Erzieherin dann ihren Feierabend einläutete. Aber dadurch, dass auch andere Kinder in dem Raum geweckt wurden, wurde oft genug unser Kind vorzeitig wach.
Nun hatte ich jedoch am Nachmittag eigentlich selbst ein Ruhebedürfnis. Diesem konnte ich aber nicht nachgehen, weil mein Kind mich vermisst hatte und gleichzeitig oft unausgeglichen war. So viele Eindrücke, zu wenig Schlaf, andere Speisen als daheim – voller Getreide und Zucker  – veränderten es immer mehr. Ich hatte große Mühe, die Verbindung zu ihm aufrecht zu erhalten und zu fühlen, welche Bedürfnisse hinter so manchem „auffälligen“ Verhalten steckten.
Die Sache mit der Regulierung des Schlafes passte auch nicht am Morgen.Wenn meine Arbeitszeit und der Kindergartenbeginn zeitlich festgelegt sind, legt das irgendwie auch unsere Ins-Bett-Geh-Zeit fest.
Ich habe mich gegen diese Fremdbestimmung innerlich sehr gewehrt und wollte auch unseren Sohn nicht wecken müssen. Ich wollte keine morgendliche Hektik, geschweige denn Disharmonie um das Anziehen und Losfahren um pünktlich zu sein! Dennoch passierte es immer öfter, dass meine alte Programmierung auf das unbedingte Pünktlichsein durchbrach. Einmal war ich so genervt, dass ich eine dicke Schramme in unser Auto fuhr! Jetzt spiegelte nicht nur mein Kind meinen emotionalen Zustand, sondern auch noch unser Auto…
Ich kam in dieser Zeit nie zu mir selbst! Meine Gelassenheit war in Gefahr. Wir hielten es einige Monate aus. Alles verschlimmerte sich, als die Bezugsperson unseres Sohnes im Kindergarten in Kur ging. Die übrig gebliebenen Erzieherinnen waren weiterhin um ihn bemüht, mussten aber immerhin eine fehlende Kollegin ausgleichen. Unser Sohn sagte mir am Morgen immer häufiger, dass er lieber zuhause bleiben möchte.
Jetzt war ich dran, zu erklären, dass ich aber gern arbeiten gehen möchte. Das Wort müssen vermied ich ja bewusst schon lange. Aber irgendwie konnte ich das ganze System immer schlechter verstehen oder erklären. Es waren ja alles unsere Entscheidungen gewesen. Dass ich wieder arbeiten gehen sollte, dass er in den Kindergarten gehen sollte. Niemand hatte uns gezwungen.
In dieser Phase kam der Film „Alphabet – Angst oder Liebe“ zu uns. Im November 2014, unser Sohn war noch nicht einmal drei Jahre alt, saßen mein Mann und ich also abends vor dem Bildschirm. Als der Film zu Ende war, hatten wir Tränen in den Augen. Wir erkannten uns selbst unter ganz neuen Blickwinkeln wieder und hatten noch größeren Respekt vor dem Genie und der Kreativität unseres Kindes. Wir wollten nicht, dass seine Seele in der Schule zerstört wird.
Sofort begannen wir die Recherche nach alternativen Schulen in unserer Umgebung. Waldorf oder Montessori – so dachten wir. Dann entdeckten wir die Schulfrei-Community und ich ging zu meinem ersten Freilerner-Treffen.
Ich war so begeistert von den Menschen, den Kindern und Jugendlichen, die ohne Schule lebten. Solch coole Wesen, selbstbewusst und mit sich im Reinen!
Das Universum hatte wohl nur auf uns gewartet.
Es dauerte genau sechs Monate, in denen mein Mann eine Versetzung innerhalb seiner Firma organisierte. Wir fanden Mieter für unsere Eigentumswohnung und gleichzeitig ein wunderbares Häuschen in Frankreich an der Grenze zum neuen Arbeitsplatz meines Mannes. Nun leben wir seit einem Jahr idyllisch in der Natur, frei von Fremdbestimmung und können unseren Sohn frei lernen lassen.

Juli 2016

 

Wie sich durch unser Kind unser soziales Umfeld fast komplett geändert hat

Naja, eigentlich könnte ich hier anfangen, ein ganzes Buch zu schreiben. Kinder spiegeln ihre Eltern.  Mir ist also klar, dass unser Sohn (4,5 Jahre alt) nicht nur sein eigenes Seelenleben mitgebracht hat, sondern auch ungefiltert aufnimmt, was Mama und Papa unbewusst aussenden. Ist er ein Sonnenschein – fein, alle wollen mehr davon!

Weint oder schreit er gar sehr laut, urteilen Mitmenschen, er müsste erzogen werden. Dabei zeigt er nur, dass hier eine Dissonanz der Schwingungen vorliegt und wir schauen dürfen, wo sie her kommt. Besser noch, wie sie wieder ins Gleichgewicht kommt.

 

Wir hatten uns schon vor der Geburt entschieden, unserem Sohn die Ruhe und Zeit zu geben, die er braucht, um auf dieser Welt anzukommen. Die ungarische Kinderärztin Emmi Pikler (1902-1984) hat uns sehr inspiriert. Wir kauften ihre Bücher und sahen Dokumentationen auf Youtube an.  Niemand in unserem alten Bekannten- und Freundeskreis hatte je von ihr gehört.  Wenn wir uns mit Freunden treffen wollten, baten wir sie, lieber zu uns zu kommen, anstatt selbst ständig irgendwohin zu fahren. Unser Baby musste erstmal mit allem klar kommen: Helligkeit, Schwerkraft, Lautstärke, Räume, Abhängigkeit in der Versorgung …

Wir wollten die Eltern-Kind-Bindung haben und formulieren unseren Wunsch genau so! Diese Bindung sollte gestärkt werden indem der Kleine unseren Herzschlag spürt, unsere Stimmen hört, unsere Gerüche aufnimmt. Wir gaben unser Baby bei Treffen nicht reihum in andere Arme, weil wir glaubten, dass es überreizt werden würde.

Wir waren die Ersten, die plötzlich kindzentriert lebten und es auch begeistert und überzeugt erklärten. Das widersprach so ziemlich allen klassischen Erziehungsmodellen und Glaubenssätzen. Man äußerte sogar die Befürchtung, dass unser Kind ein Weichling werden würde!

So kam es, dass zumindest die, die selbst Kinder hatten, sich tatsächlich kritisiert fühlten.  Wir hatten gehofft und erwartet, dass sie das verstehen würden – so wie wir es verstanden ;-). Es ergab sich, dass sich nach und nach immer mehr „Freunde“ zurückzogen. Wer vorher noch unsere Gesellschaft suchte, hatte plötzlich keine Zeit mehr und traf sich lieber mit Anderen. Zuerst waren wir verletzt, wir verstanden es nicht.

Später erkannten wir, dass die Schwingungen nicht mehr zusammenpassten. Akzeptanz und Toleranz funktionieren nur dann, wenn ich selbst mit dem einverstanden bin, was ich tue – wer ich bin. Toleranz kommt vom lateinischen Wort „tolerare“ und es heißt „tragen“. Wenn ich also stark genug bin, etwas zu tragen oder zu ertragen, kann ich mit den Menschen und der Situation umgehen.

Das gilt für uns genauso wie für unser Umfeld. Wir reflektieren immer wieder, was wir tun, wie wir mit unserem Kind und mit unseren Mitmenschen umgehen. Auch da gibt es Zeiten, in denen wir uns zurückziehen und die Kräfte für neue Toleranz sammeln.

Seit wir dank Quantenphysik verinnerlicht haben, wie sich unverstandene Seelen schmerzhaft äußern und verhalten, fühlen wir uns nicht mehr persönlich angegriffen. Wir können akzeptieren, dass jeder auf seinem Weg ist und wir manchmal unterschiedliche Geschwindigkeiten auf der Erkenntnisstraße haben.

Es war ein Gefühl der Erleichterung, Kontakte schrittweise freizugeben. Eine Entscheidung getroffen zu haben und sich gut dabei zu fühlen, war unser Mantra.  Einfach, weil jetzt keine gemeinsame Lebensphase ist. Wer weiß, vielleicht begegnen wir uns wieder und dann schauen wir, wie es uns ergangen ist und wie es uns geht.

Manchmal denke ich an diese Menschen oder träume von ihnen – friedvoll. Wir sind offensichtlich alle miteinander verbunden.

Wir haben neue Freunde und Bekannte gefunden. Wir begegnen einander ganz ohne Erwartungen und jedes Mal mit Neugier. Jedes Treffen bringt uns weiter. 

 

 

Nutzt die aktuelle Sommerhitze – trocknet Knäcke in der Sonne!

Einkornbrötchen oder rohköstliches Knäcke

Manchmal mögen wir auch noch das “gute, alte Gefühl” von Brot. Es ist immerhin mit jahrzehntelanger Tradition und Emotion verbunden. Als halbwegs gesunde Alternative zu den Bäckerwaren stellen wir Knäcke und Brötchen aus gekeimtem Bio-Einkorn her.  Es stellt aber nicht unsere Grundnahrung dar, weil Getreide einfach grundsätzlich weniger Nährstoffe enthält als Gemüse, Obst und Wildkräuter.

Einen Mixer zu haben, ist sehr von Vorteil. Wir haben schon seit vielen Jahren den Thermomix.

Abends spüle ich eine halbe Schüssel voll Einkorn mit gefiltertem Wasser, bevor ich es über Nacht einweichen lasse. Am nächsten Morgen gieße ich das Wasser ab und spüle wieder. Das Getreide kann ich auch noch mehrere Tage (zwei, drei oder vier) täglich zwei bis dreimal mit sauberem Wasser spülen, so dass es anfängt zu keimen. Hierbei wird die Phytinsäure abgebaut und das Getreide wird noch bekömmlicher, die Zahl der verfügbaren Nährstoffe potenziert sich enorm.

Dann kann ich diese weichen Keimlinge pürieren. Dieser Getreidebrei ist übrigens schon so verzehrbar – für Rohköstler zum Beispiel gut geeignet. Das bedeutet auch, dass es in Ordnung ist, wenn Brötchen und Knäcke mal nicht komplett durchgebacken sind.

Mit etwas Meersalz, einer geraspelter Süßkartoffel und einem großen Schuß gutem Öl (Leinsamen, Raps, Mandelöl, was das Herz begehrt) zu einem Teig verrühren.

Manchmal wird dieser Teig schön dick und zäh, dass man auch mal kleine Brötchen formen kann. Die kann man dann bei hohen Temperaturen backen. Inzwischen finde ich es aber fast zu schade, die guten Nährstoffe zu verbrennen…

Aus diesem Grund habe ich unsere Knäcke „erfunden“. Streiche den Teig dann einfach auf ein Backblech mit Backpapier. (Ich habe wiederverwendbares Backpapier für einen Dörrautomaten besorgt.) Bei dieser Menge ergibt es so 3-6 Backbleche, je nachdem, wie hauchdünn ich verteile.

Knäcke sollten vorher oder noch in weichem Zustand in Stückchen geschnitten werden.

Zum Trocknen entweder nach draußen in die Sonnenhitze stellen oder den Backofen auf maximal 42 Grad Celsius einstellen. Dieser Prozess dauert dann aber auch einige Stunden, weswegen ich den Aufwand auch nur alle paar Wochen betreibe.

Guten Appetit!

Und was ist jetzt gesund für uns?

Welche Eltern kennen es nicht? Da fragen wir unsere lieben Kleinen, was sie auf ihre Brotscheibe haben möchten und am Ende essen sie doch nur den Belag und mögen das Brot gar nicht essen.

Auch ich habe vor nicht allzu langer Zeit noch darauf bestanden, dass das Brot mitgegessen werden muss.

Dank langer Recherche im Internet unter anderem hier:

http://www.paleo360.de

http://www.urgeschmack.de

stehen herkömmliche Bäckerwaren jetzt gar nicht mehr auf unserer Einkaufsliste. Und mein Aha-Effekt: Babys und Kleinkinder wissen instinktiv, was ihrem Körper gut tut. Sie suchen sich vorurteilsfrei aus (wenn man sie denn lässt!), was sie gerade brauchen. Welche Farbe, welchen Geschmack und welche Inhaltsstoffe.

Einhergehend mit der bewussten Ernährung, hat sich unser Einkaufsverhalten sehr geändert. In einem Supermarkt – selbst in einem Bioladen, kaufen wir keine Fertigprodukte mehr, achten auf die Verpackung. Ich weigere mich, in Plastik verpackte „Biobananen“ zu kaufen.

Und plötzlich ist mein Einkaufswagen im Vergleich zu anderen ziemlich leer und frei von Verpackung. Es ist auch spannend, zu sehen, was andere (und wir ja früher auch) für einen  gesunden Einkaufskorb halten. Brot, Butter, Zucker, Dosenobst, Dosengemüse, verpackte Wurst…

Die einzige verarbeitete Wurst, die ich – wenn auch immer seltener – noch kaufe, kommt mit Meersalz und natürlichen Gewürzen daher und bin dankbar für den Bioladen um die Ecke! Besser ist da schon der Bratenaufschnitt vom Bio-Metzger als „Wurst“. Der Käse ist von der Ziege und entsteht auf einem Biohof nicht weit von hier.

Klar, beides ist salzig – und das menschliche Gehirn kennt kein „Stopp“ bei Salz und Zucker. Wir brauchen Salziges und Süßes. Aber eben nicht das hochmaschinell hergestellte und von allen wertvollen Inhaltsstoffen befreite aus der Industrie.

Unser Essen soll nicht einfach nur schmecken. Es soll Nahrung sein und Nährstoffe enthalten. Denn unsere Zellen wachsen und erneuern sich nur dank der Zutaten, die in dem enthalten sind, was wir unserem Körper zuführen:

  • Bewusst ausgesuchte Zutaten. Möglichst der Jahreszeit entsprechend, aus der Region – höchstens aus Europa. Gaaaaanz selten mal woanders her.
  • Bio – auch ohne Siegel, weil vom Marktstand meines Vertrauens auf dem Wochenmarkt.
  • Bevorzugt paleo-tauglich, rohköstlich, vegetarisch, vegan
  • Voller Nährstoffe, Mineralien, Vitamine, Enzyme, Proteine, u.v.m.
  • Ohne herkömmliche Backwaren. Ohne fertige Industrielebensmittel. Ohne Industriezucker. Ohne Kuh-Produkte. Einfach, weil wir nicht mehr daran glauben, dass diese Dinge gut und gesund für uns sind.

Vieles wird noch erhitzt, gekocht, gebacken oder gebraten. Immer mehr integriere ich jetzt auch Rohköstliches.

Wir trinken gern morgens grüne Smoothies und essen viel Obst und rohes Gemüse. Kerne, Körner, Samen und Nüsse kann man so essen oder mit Trockenfrüchten kleinmahlen und dann zu kleinen Energie-Kügelchen formen.

Neu dazu gelernt habe ich jetzt, dass man den Diskomfort bei der Verdauung vermeiden kann, wenn man eine gewisse Reihenfolge und Kombination der Lebensmittel einhält: http://www.rawexotic.com/wie-du-mit-wenig-auswahl-wunder-bewirken-kannst/

Viel Spaß beim Ausprobieren!